Dienstag, 24. August 2010

Tag 14 - Fr. 13.08.10 - Mesa Verde Nationalpark

(Hier kommt der letzte von Volker vorbereitete Blog, den ich noch um einige Deatils ergänzt habe...)

Guten Tag mal wieder von mir (Volker) :-) Ich glaube, da hat sich in letzter Zeit eine Aufgabenverteilung eingespielt, die so wohl noch ne Weile Bestand haben wird. David kümmert sich um das Einfügen der Bilder und ich um den Text, den ich zumeist unterwegs schreibe… hoffe trotzdem dass sich der eigentliche Bloginhaber in Kürze auch mal wieder zu Wort meldet…

So, weiter geht’s mit dem Freitag und unserem Trip zum Mesa Verde Nationalpark. Am Vorabend waren wir ja noch nach Cortez (nähe Mesa Verde) gefahren, so dass wir es am Morgen nicht mehr weit hatten. Nach meinem allmorgendlichen Erkundungslauf und einem gemeinsamen Frühstück ging`s dann auch schon los Richtung Park.

Name: Mesa Verde Nationalpark
Bundesstaat: Colorado
Grösse: 211 km²
Gegründet: 29.06.1906
Sehenswürdigkeiten: uralte, mehrstöckige Wohnbauten, die Nischen im Fels ausfüllen


Die erstaunlich gut erhaltenen Felsenwohnungen (cliff dewlings) liegen in Sandsteincanyons. Die über 4800 archäologischen Stätten umfassen 600 Felsenwohnungen, die zwischen 550 und1300 n. Chr. datiert werden.
Durch den einzigen Eingang an der Nordseite gelangten wir in den Park. Im Vergleich zu den Tagen vorher war die Anreise weniger spektakulär, was uns aber nicht überraschte, da die Attraktionen dieses Parks weniger die Landschaft sondern die darin enthaltenen Bauten waren. Unser Plan war den Park über den North Rim u durchqueren um später an der Chapin Mesa vorbei bis ans südliche Ende des Parks vorzustossen. Eine zweite Strasse, die zu diversen Sehenswürdigkeiten im Ostteil des Parks führte wollten wir dann am Nachmittag anfahren.
Nachdem wir also am Eingang unseren obligatorischen Nationalparkeintritt entrichtet hatten und uns am Mancos View Point einen ersten Überblick verschafft hatten fuhren wir weiter Richtung Südosten, vorbei am Montezuma Valley- Park Point- und Geologic Overlook. Auch hier konnte man zunächst „nur“ aus erhöhter Position die umgebenden Täler und die Weite Colorados bestaunen…

Am Visitor Center angekommen erfuhren wir, dass man die drei Hauptattraktionen des Parks nur durch Park Ranger geführt und kostenpflichtig zu Gesicht bekommt. Das ärgerte uns ein wenig, genauso wie die Tatsache, dass man dann für die Tickets zu den Touren 45 Minuten in der prallen Sonne anstehen musste. Da die Touren jeweils mindestens eine Stunde dauerten und teilweise einige Kilometer zwischen den Touren zu fahren waren entschieden wir uns gegen den östlichen Teil des Park und buchten Führungen durch das „Balcony House“ und den „Cliff Palace“. Also machten wir uns auf den Weg südwärts wo die Hauptattraktionen durch zwei einseitig befahrene Strassen (Loops) zu erreichen waren. Da unsere Rangertouren beide im Cliff Palace Loop stattfanden steuerten wir diesen folgerichtig zuerst an.
Nach einem kurzen Mittagessen im Camper besichtigten wir dann zuerst das Balcony House. Die ein wenig maskulin wirkende Rangerin gab alles um die etwa 55 Teilnehmer der Tour in bester amerikanischer Manier (überlustig und gestikulierend) für diese Attraktion zu begeistern, was nur mässig gelang. Das Balcony House war relativ unspektakulär und der 60-minütige Vortag der Dame ein bisschen zu viel des Guten. Während der Großteil unserer Reisegruppe das Ganze über sich ergehen ließ litt ein Reisender unter wahren Höllenqualen. Doch mit hochrotem, schweissüberströmten Gesicht, zitternden Händen und einem Puls von 190 bestieg unser höhenangstgeplagter Bloginhaber die 10 Meter hohe Leiter zum Eingang des Balcony Houses und später die noch höher führenden Stufen zum Ausgang. Passanten meinen gesehen zu haben, wie er sich beim Aufstieg der Leitern so sehr an den Sprossen festgelkrallt habe, dass deutliche Kratzspuren und Einkerbungen seiner Fingernägel zurückblieben :-). Doch zum Glück lernten wir bei der Führung eine nette Gruppe deutsche Reisende (Mutter mit ihren zwei Töchtern) kennen, die vor allem David durch eine nette Unterhaltung die Tour erleichterten.






Nach dieser Stunde mittelmässigem Entertainments fuhren wir weiter den Cliff Palace Loop entlang. Wir stoppten noch einmal kurz am Soda Canyon Overlook Trail um nach einer kurzen Wanderung mit unseren neuen Freunden :-) einen schönen Blick von der Seite auf das Bacony House zu erhalten.


Zur zweiten Führung am Cliff Palace kamen wir fast zu spät, da wir uns (trotz des sehr übersichtlichen „Strassennetzes“ im Park) leicht verfuhren. Doch letztendlich schafften wir es gerade noch so pünktlich zum Beginn. Ein kurzer Toilettengang von Uwe, eine schnelle Erkundigung über die zu erklimmenden Höhenunterschiede von David und schon ging`s los zur zweiten Führung, die dann auch glücklicherweise deutlich interessanter und spektakulärer war als die erste. Die (sehr nette) Rangerin war sehr auskunftsfreudig und antwortete stets geduldig auf alle Fragen.


Der Cliff Palace war an diesem Tag das schönste und beeindruckenste Gebäude, und auch der Bloginhaber konnte ohne grössere Zwischenfälle die Tour genießen.




Gegen 16:30 hatte auch diese Führung ein Ende und wir erkundeten den Mesa Top Loop im Alleingang. Dabei machten wir Halt am Navajo Canyon, am Square Tower House und am Oak House. Wirklich sehr interessant und ohne Führung auch schnell besichtigt…

Fazit des Mesa Verde NPs: Schöner Park, doch Extra-Gebühren und zu lange geführte Besichtigungen trüben das Ganze etwas. Trotzdem wars absolut sehenswert und keinesfalls ein verschwendeter Tag.

Am frühen Abend verliessen wir Mesa Verde wieder durch den Nordeingang und machten uns auf den Weg Richtung Grand Canyon. Wir hofften auf unserer sechs Stunden dauernden Fahrt irgendwo einen Walmart zu finden, auf dem wir ein paar Stunden zum schlafen verbringen konnten. Doch leider fuhren wir stundenlang durch…. Äääähhhhh… gar nichts… Kein Walmart, kein Campground, kein Truckstopp… Auch ein kurzes Teammeeting bei chinesischem Fast Food im nicht gerade einladenden Kayenta brachte uns zunächst nicht weiter… So setzten wir unseren Weg fort und kamen in Tuba City an, der vermeintlich größten „Stadt“ auf unserem Weg zum Grand Canyon. Doch auch hier sah es zunächst schlecht aus. Dem mutigen Einsatz unserer einzigen Dame ist es zu verdanken, dass wir unseren Camper auf einem Platz neben einer mobilen Feuerwehr- bzw. Notfalleinheit abstellen durften und ein paar Stunden Schlaf bekamen… Ganz wohl war uns bei der ganzen Sache nicht, aber ist ja alles gut gegangen… Der Grand Canyon konnte also kommen :-).

So, hier muss ich mal kurz einhaken. Zwischen Mesa Verde und Grand Canyon machten wir einen kleinen Abstecher zu den "Four Corners". Dies ist das einzige Bundestaaten-Vierländereck der USA. Es treffen Utah, Colorado, New Mexico und Arizona zusammen. Hier ein kleines Bildchen (Quelle Wiki, Urheber Braindrain0000):


Unterwegs gab es noch ein paar tolle Ansichten von der Wüste Arizonas und einen schönen Sonnenuntergang im von Volker erwähnten nirgendwo :-).





Gefahren sind wir an diesem Tag folgendes (knapp 400 km laut google maps):


Größere Kartenansicht

  • A: Cortez / Colorado
  • B: Mesa Verde Nationalpark
  • C: Four Corners Monument
  • D: Kayenta
  • E: Tuba City / Arizona

Und heute wieder eine neue Lektion Englisch für Touris: :-)

Englisch – Deutsch
Hey Folks – Hallo Nationalparkfreunde
Pretty Cool – ganz nett
Dumpen – Müll entsorgen/ ugspr auch: das Abwasser des Campers leeren/oder: Pipi bzw. ahah machen
Restroom – Toilette
Chipmonk – Streifenhörnchen
Iced Cold Water one Dollar – eisgekühltes Wasser für einen Dollar :-)