Mittwoch, 1. September 2010

Tag 15 - Grand Canyon - Sa. 14.08.10

Nachdem wir die Nacht auf dem Feuerwehrplatz des Navajo Fire Department in Tuba City verbracht haben, ging es morgens um 7:30 Uhr in Richtung Grand Canyon. Nach 1 ½ Stunden Fahrt erreichten wir den Osteingang des Nationalparks.


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Kurz ein paar Facts zu der bekanntesten „Schlucht“ der Welt: der Grand Canyon Nationalpark wurde im Jahr 1919 gegründet, liegt im Bundestaat Arizona und erstreckt sich über 4925 Quadratkilometer (!!!). Der Canyon ist 277 Meilen lang (ca. 400km), 1 Meile tief (1,6km) und 18 Meilen (ca. 30km) breit. Jährlich kommen knapp 5 Millionen Besucher um die Schlucht zu besichtigen, deren Entstehungsprozess noch nicht eindeutig geklärt ist. Im Grunde des Canyons fließt der Colorado River und die Gesteine der untersten Schicht sind 1,8 Milliarden Jahre alt. Die Tieferlegung des Canyons erfolgte laut Experten in den letzten 5 Millionen Jahren.


Soviel zu den Facts.. Unterteilt ist der Canyon in den North Rim und den South Rim. Der North Rim liegt im Schnitt 300m höher als die südliche Seite und ist geringer frequentiert.
Wir starteten unseren Besuch am East Entrance des South Rims und folgten dem Desert View Drive. Am Eingang wurden wir von einem älteren sehr netten Ranger begrüßt. Das Eintrittsgeld von 25$ schon gezückt wurden wir überrascht als er in einer unnachahmlichen fröhlichen Art verkündigte „It’s for free today!!!“ Auf die verdutzte Frage unsererseits nach dem Grund gab es die einfache, aber durchaus stichhaltige Erklärung „Because our president said it!“. Ähhh aha..:-)

Erste Station war der „Desert View“ auf 2267m Höhe und die Eindrücke waren gewaltig!!

Weiter ging die Fahrt Richtung Westen über den „Lipan Point“ , „Moran Point“ und dem „Grandview Point“ (nur um die wichtigsten zu nennen) zum „Grand Canyon Visitor Center“, welches Nahe am „Grand Canyon Village“ liegt und die Kreuzung zwischen der Straße vom Osteingang und vom Südeingang kommend bildet. Dort wurden Informationen betreffend möglicher Wanderwege und dem angedachten Helikopterrundflug gesammelt. Angenehmer Nebeneffekt bei dem Blick auf eine öffentliche Uhr: wir hatten eine Stunde gewonnen, ohne uns dessen bewusst geworden zu sein :-). Beim dauernden Überfahren von irgendwelchen Zeitzonen kann das ja schonmal vorkommen :-).
Da wir ja jetzt richtig viel Zeit hatten, der Helikopterrundflug statt der geplanten knapp 120$ doch mit gut 180$ geführt wurde, entschieden wir uns für eine kleine Wanderung. Ich als Anti-Flug-Fan, der sowieso vom Boden aus am Flug partizipiert hätte, war mit der Entscheidung nicht unzufrieden. Doch hätte ich gewusst, was später auf mich zukommen sollte….
Weiter im Text.. Vom Visitor Center aus ging es ins Grand Canyon Village, um dort das RV zu parken und einen Shuttle Bus in Richting Hermits Rest zu nehmen. Vorbei an den 3 bekanntesten Aussichtspunkten des Grand Canyons ging es zum Zielpunkt, um sich dort mit Getränken einzudecken.
Hier die bislang einzige schlechte Organisation von amerikanischer Seite aus: für hunderte Reisende stand ganz genau ein Kiosk zur Verfügung. Geführt wurde dieses Großunternehmen von einer älteren Dame und deren noch älteren Kollegen, die sich bei der Annahme und Ausgabe der Bestellung nicht aus der Ruhe bringen ließen. Nach einer halben Stunde Wartezeit und jeweils einem halben Liter Wasser im Marschgepäck ging es den „Bright Angel Trail“ parallel zur eben gefahrenen Straße zurück in Richtung „Grand Canyon Village“.


Ehrlich gesagt war ich irgendwie bei der Planung dieser Wanderung entweder geistig oder gar körperlich nicht anwesend :-). Ich hatte mich maximal auf ein paar gemütliche Meter eingestellt… Es kam anders! Angefangen auf einem befestigten Teil der 3-4 Kilometer reichte mündete der Trail dann auf unbefestigtem Boden direkt am Canyonrand. Mir war heiß, wandern zählte und zählt eh nicht zu meinen Stärken, mein Schuhwerk war falsch gewählt und meine Lust schwand proportional zu jedem gelaufenen Meter – nein Zentimeter.

Naja jedenfalls bewanderten wir damit die drei bekanntesten Aussichtspunkte (Mohave-, Maricopa- und den bekannten Hopi-Point) am Grand Canyon und waren dann gegen 17 Uhr mit unserer Tour am Ende.













Im Grand Canyon Village ging es noch zum gleichnamigen Market Place, um sich dort im Supermarkt für den Abend zu verpflegen. Auf dem Weg dorthin schlenderte in aller Ruhe noch ein Reh über die Straße und am Straßenrand ließen sich noch weitere erblicken.



Dann ging es Richtung Campground, der nur ein paar Meter entfernt war. Richtig!! Ein paar Meter :-). Dies sollte unser einziger Stop auf einem staatlichen Campground sein, sprich auch mitten im Nationalpark gelegen. Der Unterschied zwischen staatlichen und privaten Campgrounds (wir vertrauten bei letzteren der bekannten Kette "KOA") ist erstmal der Preis. 18$ (Mather Campground / Grand Canyon) stehen gegenüber durchschnittlich 60$ bei den privaten Campgrounds. Abstriche muss man bei dem Preis natürlich machen - kein Wasser, Strom, Abwasser, kein Internet, Duschen gegen Bezahlung etc. .

Am Abend gab es dann die weltbesten Burger! Diese Spezialitäten, die jedem Gourmet das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, gab es nicht etwa in einem berühmten amerikanischen Restaurant... Nein! Die Location und das dazugehörige 5 Sterne Kochteam waren: Mather Campground - Stellplatz 77 - weißes 25 Fuß langes RV - 4 Deutsche - Grillmeister und Grillanzünder Uwe und David und die für die Garnitur zuständigen Carina und Volker!

Happy End :-)..